Am Strand – Besant Nagar Beach Chennai

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Heute äußert Suriyan wiedermal den Wunsch, an den Strand zu fahren. So buche ich am späten Nachmittag einen Call-Driver und wir fahren zum Besant Nagar Beach. Schon länger waren wir nicht mehr dort. Als Suriyan klein war, gingen wir regelmäßig ans Meer und liessen ihn im Wasser planschen und spielen. Es ist eigentlich alles immer noch genauso wie vor Jahren: Das Karussell mit den Holzpferdchen, das kleine Rad, der Ballon-Schießstand und auch die Maiskolben-Röster richten langsam ihre Stände ein. Irgendwie überkommen mich nostalgische Gefühle.

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Leider ist der Strand sehr verschmutzt, überall liegt Müll herum. Ich ärgere mich, dass ich keinen Plastiksack und Handschuhe zum Sammeln mitgenommen habe. Ich hätte Zeit, etwas für meine Umwelt zu tun. Ich merke, dass ich jetzt einfach ausblenden muss, denn ansonsten kann ich diese Stunden nicht genießen. So richte ich meinen Blick einfach auf die schäumenden Wellen, den wunderbaren Wolkenhimmel und auf das heitere Treiben rundherum.

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Suriyan ist wie immer sofort im Wasser. Und auch hier staune ich, wie sich mein fast 14-jähriger Sohn immer noch für Stunden mit Wasser, Muscheln und Sand beschäftigen kann.

In Indien kennt man keine Badekultur. Die meisten können nicht schwimmen und Frauen gehen höchstens mit der ganzen Kleidung ins Wasser. Das Meer hier ist gefährlich, es hat starke Strömungen und leider liest man immer wieder von Übermütigen, die nicht mehr ans Ufer zurückschwimmen können und ertrinken. So planschen und vergnügen sich alle am Rand der Bengalischen See.

Ich setze mich auf meine Schuhe, höre dem Meeresrauschen zu, beobachte meinen Sohn und was um mich herum passiert und merke, wie es mich runterfährt und beruhigt. Es dauert nicht lange und die erste Handleserin kommt auf mich zu und will mir die Zukunft voraussagen. Sie meint, mir etwas Wichtiges mitteilen zu müssen, aber ich wimmle sie schließlich erfolgreich ab. Langsam kommen immer mehr Menschen. In Chennai ist man niemals allein.

Viele Familien mit Kindern sind unterwegs, aber mit der kommenden Dunkelheit sieht man auch immer mehr verliebte Pärchen. In der Dunkelheit können sie das meist verbotene Zusammensein genießen. Eine Glocke reißt mich aus meinen Gedanken. Der Zuckerwattenverkäufer! Immer noch gibt es diese künstlich, pinken Zuckerwatten, die ich nie und niemals essen würde.

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Der Strand ist voller Leben und natürlich ist es auch ein guter Ort, um Geschäfte zu machen. Junge Männer sind mit Pferden eingetroffen, um Kunden fürs Reiten zu gewinnen und der Ballonverkäufer quietscht eifrig mit seinen Ballons, um sein Geschäft anzukurbeln. Es kommt ein Mädchen mit Wasserbeuteln vorbei, ein Mann mit Tee, ein Zukunftsleser mit einem Papagei, ein Flöten- und Seifenblasenverkäufer, eine weitere Handleserin, … Strand-Business!

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Langsam überzeuge ich meinen Sohn, der sich halb eingebuddelt von den Wellen umspülen lässt, diesen geschäftigen Ort zu verlassen …

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