Mangai Pachadi – südindisches Curry mit unreifen Mangos

Die Mango ist nicht umsonst die Nationalfrucht Indiens. Ob jung oder alt, wenn auf dem Subkontinent die Mango-Saison beginnt, freuen sich alle. Mangos schmecken nicht nur lecker, sie sind auch gesund.

Aber hast du schon grüne, unreife Mangos gegessen? Bei uns in Tamil Nadu landen diese oft auf dem Speiseplan. In Tamil werden diese Mangai (Mango-Gemüse) genannt. Ob als Curry, Chutney, Pickle oder auch als Salat, die meisten lieben unreife Mangos. Und ganz nebenbei sind diese wahre Vitamin C-Bomben. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass eine unreife Mango so viel Vitamin C liefert wie drei Orangen.

Heute haben wir wieder einmal Mangai-Pachadi, ein Currygericht mit unreifen Mangos gekocht.

Hier unser Rezept:

Zutaten:

  • 2 unreife, grüne Mangos geschält und klein geschnitten (diese bekommt ihr während der Saison sicherlich im asiatischen Fachhandel)
  • 15-20 Knoblauchzehen geschält, je nach Größe halbiert
  • 3 Zwiebeln klein geschnitten
  • 5-8 Curryblätter frisch oder getrocknet
  • 1/2 TL Kurkuma (Gelbwurz)
  • 1/4 TL Asafoetida
  • 1-2 EL Chili-Gewürzmischung

In Indien hat praktisch jede Familie ihre eigenen Gewürzmischungen, die Masala genannt werden. Unsere Familien-Gewürzmischung wird aus folgenden Zutaten gemahlen: 200 g rote Chilis getrocknet,100 g Toor-Dal, ein halbes Bündel Korianderblätter, 400 g Koriandersamen und eine Handvoll Pfefferkörner. Die Gewürze einzeln ohne Öl in einer Pfanne rösten, abkühlen lassen und danach zusammen im Grinder fein mahlen. Ihr könnt diese auch als einzelne Gewürze (Chilipulver, Pfeffer, Korianderpulver) im ungefähren Verhältnis dazugeben. Ich poste hier das Originalrezept unserer Familie. Wir essen scharf. Daher rate ich, die roten Chilis oder das Chilipulver nach Geschmack und Verträglichkeit anzupassen.

  • Rund 1-1 1/2 TL Salz je nach Menge und Bedarf
  • Rund eine Handvoll Jaggery

Jaggery ist unraffinierter, grober, dunkelbrauner Zucker, der durch die Verdunstung von Zuckerrohrsaft oder Palmsaft entsteht. Er gilt als bedeutend gesünder als normaler Zucker oder Rohrzucker. Jaggery kauft man gewöhnlich als große zusammengepresste Kugeln. Diese muss man mit dem Hammer zerkleinern. Es gibt ihn aber auch als Pulver zu kaufen. Wer keinen Jaggery hat oder kaufen kann, kann etwas Rohrzucker dazugeben.

Für das Tempering am Schluss:

  • 1/2 TL Senfsamen
  • 1/2 TL Kumin (Kreuzkümmel)
  • 1/2 TL halbierter Urad-Dal

Tempering oder auf Tamil Thalippu ist eine in der indischen Küche weitverbreitete Methode, bei der ganze oder gemahlene Gewürze in heißem Öl oder Ghee erhitzt werden und die Mischung einem Gericht zugesetzt wird.

Einkaufsliste Amazon Deutschland:

*Das sind Affiliate-Links von Amazon Deutschland. Wenn du die Produkte über die Links bestellst, bekomme ich eine kleine Provision.

Zubereitung:

  • In einer Pfanne etwas Öl oder Ghee erhitzen und die Knoblauchzehen anbraten, bis sie leicht bräunlich werden.
  • Danach die klein geschnitten Zwiebeln dazugeben und diese gut andünsten, bis sie leicht braun werden.
  • Die klein geschnitten unreifen Mangos dazugeben und andünsten.
  • Etwa eineinhalb Becher Wasser dazugeben.
  • 1/2 TL Kurkuma, Salz, 1/4 TL Asafoetida, die Curryblätter und je nach gewünschter Schärfe 1-2 EL Gewürzmischung (Masala) dazugeben oder im ungefähren Verhältnis die einzelnen Gewürze.
  • Das Ganze auf kleiner Stufe ungefähr eine Viertelstunde köcheln lassen.
  • Ungefähr eine Handvoll Jaggery dazugeben und gut mischen, bis sich der Zucker auflöst.
Jaggery
  • Kurz weiter köcheln lassen.
  • In einer kleinen Pfanne das Tempering zubereiten. Etwas Öl erhitzen und 1/2 TL Senfsamen dazugeben bis sie springen. 1/2 TL Kumin (Kreuzkümmel) und 1/2 TL halbierter Urad-Dal dazugeben und kurz frittieren und das Ganze ins Curry geben, umrühren und mit frischen Korianderblättern servieren.

Mangai-Pachadi schmeckt gut mit Reis oder Chapati.

Einen guten Appetit!

Wie man leckere und weiche Chapatis macht, findest du hier:

4 Antworten

  1. Liebe Irène, immer wenn ich Nachrichten über Indien sehe und höre – und zur Zeit gibt es viele, – leider nicht viel Gutes – denke ich an euch und wünsche euch alles Gute!

    Zu deinen Rezepten – so wie heute mit meiner geliebten Mango. Als Nichtköchin bin ich immer fasziniert von Kochrezepten. Von deinen besonders, mit dieser ausführlichen Beschreibung des Kochvorganges. Ich freue mich daran, weiß aber, dass ich das nie im Leben hinkriegen würde. Zur Mango – immer wieder versucht, kaufe ich mich hier in Österreich keine mehr. Kein Geschmack, nichts von den Mangos so wie ich sie kenne. Natürlich mit Papayas genauso …

    Lasst es euch schmecken!
    Ich bin jetzt 71, meine Kräfte lassen nach. Genauso wie die Kräfte der von uns Menschen misshandelten Kräfte der Erde nachlassen. Und ich bin überzeugt, dass Corona der Beginn war und die Auswirkungen des Klimawandels in immer größerem Ausmaß auf uns zukommen werden. Deshalb werde ich wahrscheinlich nicht mehr nach Indien kommen – was mich auch immer wieder traurig macht. Aber – ich durfte Indien erleben, so wie es viele Menschen heute nicht mehr erleben können, und damit trage ich ein großes Geschenk in mir …

    Alles Liebe
    Ma Prem Chandana (Monika)

    1. Liebe Monika
      Danke für deine lieben Zeilen. Ja, die Mangos, die man in Europa bekommt, kann man tatsächlich nicht vergleichen.
      Die Rezepte sind eigentlich nicht so schwierig, vielleicht sind es die „exotischen“, ungewöhnlichen Zutaten, die diesen Eindruck erwecken.
      Sei herzlich gegrüßt
      Irène

Eine Antwort hinterlassen