Indisches Fladenbrot – in einfachen Schritten zum perfekten Chapati

In der indischen Küche findet man viele verschiedene Fladenbrote. Die Begriffe sind teilweise etwas verwirrend.

Roti ist auf Hindi das allgemeine Wort für „Brot“. Wenn man von Roti spricht, dann wird in der Regel spezifiziert. Beispielsweise Tandoori Roti, Missi Roti, Roomali Roti, … Roti können aus unterschiedlichen Mehlsorten gemacht werden.

Chapatis und Phulkas sind Fladenbrote, die man aus Atta-Mehl, einem fein gemahlenen Weizenvollkornmehl, herstellt. Die beiden sind sehr ähnlich. Die Chapatis sind etwas größer und dicker und werden auf der Tawa, der indischen „Bratpfanne“ gemacht. Phulkas werden noch über die offene Flamme gehalten.

Viele indische Hausfrauen legen auch die Chapatis kurz auf die Gasflamme, so blähen sie sich auf und werden schön weich.

Gute Chapatis sollten „soft“ sein. Ich brauchte einige Anläufe, bis ich zufrieden war. Damit es euch von Anfang an besser gelingt, teile ich mit euch mein Rezept und meine Tricks.

Zutaten:

  • Atta Mehl (sehr fein gemahlenes Weizenvollkornmehl)

Ich habe verschiedene Sorten ausprobiert und bin dann an bei Aashirvaad hängen geblieben. Das richtige Mehl zu finden, ist wichtig für ein gutes Gelingen. Es lohnt sich, im indischen Fachhandel richtiges Atta-Mehl zu kaufen.

  • Salz
  • Öl
  • lauwarmes Wasser

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Zubereitung des Teigs:

Für diejenigen, die sich immer über Becherangaben ärgern und verunsichern lassen, habe ich nachgewogen. In indischen Rezepten werden die Mengenangaben fast ausschließlich in Cups angegeben, denn eine Haushaltswaage gibt es in den meisten indischen Haushalten nicht. Grundsätzlich könnt ihr bei einem Becher oder Cup von einem 250 ml Becher ausgehen.

Ich nehme immer 4 Becher (Total 600 g) Atta-Mehl. Dies ergibt ungefähr 15 Chapatis. Oft brauche ich nicht den ganzen Teig. Diesen kann man im Kühlschrank problemlos zwei Tage lagern und später verwenden.

  • Das Mehl in eine große Schüssel geben.
  • Rund 1 ½ Teelöffel Salz und 2 EL Öl dazugeben und gut mit dem Mehl vermischen.
  • Rund 1 ½ Becher lauwarmes Wasser (rund 375 ml) schrittweise dazugeben und mit dem Mehl vermengen. Ich habe festgestellt, dass man an der Wassermenge nicht genau festhalten kann. Je nach Wetter und Luftfeuchtigkeit kann es kleine Abweichungen geben. Wichtig ist, dass ihr das Wasser langsam zugebt, damit der Teig die richtige Struktur bekommt. Ich gebe einen Becher (250 ml) dazu und den anderen halben Becher Schritt für Schritt. Der Chapati-Teig sollte eine etwas weichere Struktur als Brotteig haben.
  • Den Teig gut durchkneten und mindestens eine halbe Stunde zugedeckt ruhen lassen.

Den Teig ausrollen:

  • Bevor man den Teig ausrollt, sollte man ihn nach dem Ruhen nochmals kurz durchkneten. Danach den Teig zu Kugeln formen, (etwa in der Größe eines Pingpong-Balls) diese flach drücken und von beiden Seiten in Atta-Mehl wenden. Ich drücke die richtig ins Atta-Mehl, damit das Mehl schön haften bleibt. Wichtig ist, dass ihr nicht zu viel Mehl fürs Ausrollen braucht. Niemand mag mehlige Chapatis und das Mehl verbrennt beim Backen in der Tawa.

Eine gute indische Hausfrau erkennt man an ihren perfekt rundgerollten Chapatis ????! Dass diese auf Anhieb schön rund werden, sollte jedoch niemand von sich erwarten. Es braucht etwas Übung. Und glaubt mir, je mehr Chapatis ihr macht, desto runder werden sie.

Einige Tricks gibt es dabei trotzdem. Sehr geholfen hat mir schon mal, dass ich sie auf einem runden Brett ausrolle. Irgendwie werden die so automatisch runder. Anfangs habe ich immer zu viel Druck gegeben. Es braucht jedoch nur einen sanften Druck aufs Nudelholz.

Ich rolle meine Chapatis inzwischen lieber mit dem indischen Nudelholz, es fällt mir leichter, es in Form zu bringen. Wichtig ist, dass das Chapati gleichmäßig dick ausgerollt wird.

Das indische Nudelholz geht mir einfacher von der Hand.

Wer etwas geübt ist, kann die Fladenbrote neben dem Backen ausrollen. Anfängern würde ich nahelegen, diese vorher auszurollen. Darauf achten, dass sie nicht aneinanderkleben bleiben. (Eventuell Backpapier dazwischen legen.)

Das Backen in der Tawa oder der Bratpfanne:

Ich gebe beim Backen immer die volle Hitze. Die Pfanne sollte richtig heiß sein. Das Chapati in die Pfanne legen und warten, bis sich Blasen bilden. Danach wenden und die andere Seite kurz backen. Ich lege sie zum Schluss auf einem Gitter direkt über die offene Gasflamme. So blähen sie sich wunderbar auf und werden schön weich.

Wer keinen Gasherd hat, kann die Chapatis ganz in der Tawa backen. Das Chapati in die heiße Pfanne geben, bis sich Blasen bilden und danach wenden.

Damit es sich in der Pfanne aufbläht, mit einem Tuch an den Rändern sanft drücken. Auf diese Weise wird sich das Chapati etwas aufblasen. So wie auf der offenen Flamme ist mir dies jedoch nie gelungen.

In Indien wird das fertige Chapati meistens noch mit etwas Ghee oder Butter eingestrichen. Ich mag dies nicht und esse sie lieber „plain“.

Die fertigen Fladenbrote bewahre ich in einem Hotpack auf, das ist ein spezieller isolierter Behälter, der Speisen warm behält. Meiner ist zwar definitiv keine Augenweide, aber durchaus praktisch. Ihr könnt die Chapatis auch in ein dickeres Tuch wickeln und sie so möglichst warm halten. Am allerbesten schmecken sie frisch von der Pfanne.

Gerichte und Currys, die dazu passen, sind unendlich. Hier eine kleine vegetarische Auswahl:

https://meinlebeninindiendotblog.com/2021/05/19/mangai-pachadi-suedindisches-curry-mit-unreifen-mangos/

https://meinlebeninindiendotblog.com/2020/03/19/palak-paneer-indischer-frischkaese-mit-spinat/

https://meinlebeninindiendotblog.com/2020/03/10/paneer-butter-masala/

https://meinlebeninindiendotblog.com/2020/05/26/chana-masala-kichererbsen-curry/

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