Blüten aus Auroville

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In der Nähe von Pondicherry liegt die universelle Stadt Auroville. Sie wurde 1968 von Mira Alfassa, der Gefährtin und Nachfolgerin des großen spirituellen Sri Aurobindo, gegründet. Die Mutter, wie Mira Alfassa von ihren Anhängern auch noch nach ihrem Tod liebevoll genannt wird, hat jahrelang über Blumen geforscht, meditiert und nachgedacht.

Blumen seien Gebete der Pflanzen an den grossen Schöpfer. Diese Aussage gefällt mir gut, denn ich liebe Blumen sehr.

Mira Alfassa ist 1973 gestorben, aber ihre Stadt, ihre Vision lebt weiter. Im Moment leben über 2200 Menschen aus 47 verschiedenen Nationen in Auroville. Sie haben ein gemeinsames Ziel: Sie wollen in Frieden, Freiheit und Harmonie zusammen leben. Mira Alfassa hat es so ausgedrückt: Irgendwo auf der Erde sollte es einen Ort geben, den keine Nation als ihr alleiniges Eigentum beanspruchen kann. Einen Ort, in dem Menschen mit gutem Willen und aufrichtigem Streben frei als Weltenbürger leben können und nur einer einzigen Autorität gehorchen, der höchsten Wahrheit.

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Das Herz, die Seele von Auroville ist das Matrimandir, eine goldene, futuristische Kugel. Es wurde nach den Inspirationen von der Mutter gebaut und ist ein Ort der Stille, der Konzentration und Meditation. Die goldene Kugel von innen zu besichtigen, ist gar nicht so einfach. Die Aurovillianer, die täglich mit Hunderten von Touristen konfrontiert sind, haben strikte Besuchsregeln eingeführt. So muss man bereits am Vortag im Informationszentrum eine schriftliche Erlaubnis holen. Es lohnt sich jedoch, die Geduld und Wartezeit auf sich zu nehmen. In der Kugel geht man, mit weißen Socken ausgestattet, auf weissem Teppich spiralförmig nach oben und gelangt in einen riesigen Meditationsraum mit 12 Marmorsäulen. Alles ist in Weiss gehalten und in der Mitte ist eine große Kristallkugel, die durch einen Lichtstrahl vom Dach erleuchtet wird. Wunderschön! Dieser Raum strahlt eine Ruhe und Stille aus, die ich bisher noch nie erlebt habe.

Um die goldene Kugel herum gebaut, hat es zwölf verschiedenfarbige Meditationsräume. Sie stehen für Qualitäten, die zur Manifestation der göttlichen Kraft notwendig sind: Aufrichtigkeit, Demut, Dankbarkeit, Ausdauer, Aspiration, Empfänglichkeit, Fortschritt, Mut, Güte, Großmut, Gleichmut und Friede.

In keinem der Räume findet man religiöse Symbole. Die Mutter betonte immer wieder: „Lasst es keine Religion werden. Der Fehler von Religionen ist der, dass sie getrennt sind.“

Ich finde Auroville faszinierend und bewundere die Leistungen und das große Engagement der Einwohner. Mir gefällt die Idee, die Vision einer universellen Friedensstadt, trotzdem fühlt es sich für mich nicht ganz stimmig an.

Weitere Informationen über Pondicherry findest du hier:

https://meinlebeninindiendotblog.wordpress.com/2018/11/10/pondicherry-franzoesisches-flair-in-indien/

3 Antworten

  1. Liebe Lisbeth
    Danke für deinen Kommentar. Ich denke, die finanziellen Möglichkeiten der Aurovillianer sind sehr unterschiedlich. Aber als Aurovillianerin kann man sicherlich mit bescheidenen Mitteln recht gut leben.

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