Mamallapuram – Weltkulturerbe in Tamil Nadu

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Etwas über eine Autofahrstunde von Chennai entfernt liegt das touristische Städtchen Mamallapuram. Der Ort lebt heute vorwiegend vom Tourismus, der Steinmetzkunst und der Fischerei.

In den vielen kleinen Läden kann man sich als Tourist mit Souvenirs eindecken. Mamallapuram ist sehr berühmt für die Steinmetzkunst, so kann man von riesigen Statuen bis ganz kleinen Figuren alles kaufen. Die Preise sind für Touristen ausgerichtet, daher unbedingt um den Endpreis verhandeln.

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Für mich ist Mamallapuram eindeutig zu touristisch, aber gerne komme ich mal ein Wochenende hier her, um in einem schönen Resort am Strand etwas zu relaxen und Abstand von der City zu gewinnen.

Viele ausländische Touristen, die Südindien bereisen, lassen die Sehenswürdigkeiten von Chennai aus und fahren direkt vom Flughafen nach Mamallapuram.

Der kleine Ort war einmal ganz groß. Im 7. und 8. Jahrhundert war Mamallapuram einer der bedeutesten Häfen an der indischen Ostküste. Durch Münzfunde konnte man sogar belegen, dass hier bereits im 1. Jahrhundert Handel mit dem Römischen Reich betrieben wurde.

Unter der Herrschaft der Pallava-Könige, die in Kanchipuram ihre Hauptstadt hatten, florierte auch der Export von Edelgütern wie Elfenbein, Seide und Edelsteinen in viele Länder Südostasiens. Der Überseehandel brachte viel Wohlstand ins Land. Mit dem Geld wurde nicht nur die Verwaltung des Reiches, sondern auch die großartigen Baudenkmäler und Tempel finanziert.

Die Tempelbauten in Kanchipuram und Mamallapuram sind beeindruckende Zeugnisse mittelalterlicher Kunst und gehören zu den ältesten (7. / 8. Jahrhundert) erhaltenen Bauwerke Südindiens. 1984 wurden die Tempel, Höhlen und die Flachreliefs zum Weltkulturerbe erklärt.

Die Architektur dieser frühen Bauwerke prägte den Dravida-Baustil, der die Tempelarchitektur in Südindien charakterisiert und teilweise bis nach Südostasien zu finden ist.

Der Shore Tempel, der direkt am Strand liegt, stammt aus dem 8. Jahrhundert. Es ist ein Shivatempel mit einem Lingam und im Nebenschrein findet man den ruhenden Lord Vishnu auf der Weltenschlange. Dank Wellenblocker, die damals noch Indira Gandhi in Auftrag gegeben hat, überstand der Tempel den Tsunami von 2004 weitgehend unbeschädigt.

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Bei den fünf Rathas handelt es sich um monolithische Bauwerke aus dem 7. Jahrhundert, die aus einem Stück Stein gehauen wurden. Man vermutet, dass sie nie als Tempel genutzt wurden. Es scheint vielmehr, dass an diesem Platz mit verschiedenen architektonischen Bauformen experimentiert wurde. Die fünf Rathas sind nach den Pandava-Brüdern aus dem Mahabharata-Epos benannt.

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Das riesige Felsrelief (rund 12m x 33m) zeigt die Herabkunft der Göttin Ganga. Die Geschichte zur Herabkunft der Göttin Ganga findest du unter diesem Link.

Mutter Ganga – der heilige Fluss

Es ist eines der größten Felsreliefs der Welt aus dem 7. Jahrhundert.

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Auf einem lang gestreckten Felsen von rund 500 m Länge liegt Krishnas Butterball, eine riesige Felskugel. Fast alle legen hier einen Fotostopp ein. Man kann sich dem Gefühl nicht verwehren, dass sie jeder Zeit herunterrollen könnte.

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