Munnar – Tee soweit das Auge reicht

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Umringt von den höchsten Bergen Südindiens auf etwas mehr als 1500m ü. M. liegt das Städtchen Munnar. Die Hillstation, die zum Bundesstaat Kerala gehört, ist für viele Inder und inzwischen auch für Touristen aus aller Welt ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel. Die wunderschöne Aussicht und die scheinbar unendlichen Teeplantagen erfrischen die Augen mit ihrem leuchtenden Grün.

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Die indische Firma TATA, die inzwischen an der Spitze des indischen Teemarktes steht, betreibt hier grosse Teeplantagen und eine Teefabrik. Immer wieder entdeckt man an den Hängen Teepflückerinnen, die frischgewachsene, junge Teeblätter pflücken und die gesammelten Blätter in riesigen Bündeln auf dem Kopf tragen. Nach vielen gewerkschaftlich-organisierten Streiks und Verhandlungen für bessere Arbeitsbedingungen verdienen die Plückerinnen nun ungefähr 500 Rupien pro Tag. Die Arbeit ist hart, anstrengend und nicht ganz ungefährlich in dem oft steilen Gelände.

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Auch die Kühe pflücken Tee 😉

Wenn man in Munnar weilt, sollte man sich unbedingt eine der vielen Teefabriken anschauen.

Wir hatten es damals gewagt mit dem Jeep zum Kottagudi Tea Estate (über 2000m) zu fahren. Auf der abenteuerlichen, holprigen und stark abfallenden Naturstrasse bin ich vor Angst zwar fast gestorben, aber der Ausblick hat sich alleweil gelohnt.

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Wer gerne sehen möchte, wie unsere gängigen Gewürze in Natur aussehen, der sollte einen der vielen Gewürzgärten besuchen. Nach der Führung wird man geschäftstüchtig in den eigenen Laden gebracht, wo man sich mit Gewürzmischungen und Honig eindecken könnte, die natürlich als hausgemacht und biologisch angepriesen werden. Hier empfiehlt sich eher Zurückhaltung, da oft hohe Preise verlangt werden.

Kardamom
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Zimt
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Kaffee
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Vanille

Ausser Natur und Ruhe hat Munnar eigentlich keine Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es lohnt sich jedoch die Umgebung zu erkunden. Auch geführte Trekkingtouren sind möglich.

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Rund 13 km von Munnar liegt der Mettupetty Stausee. Wenn man Glück hat, kommen hier frühmorgens oder am späten Nachmittag Elefanten vorbei um Wasser zu trinken. Leider ist Mettupetty inzwischen sehr kommerzialisiert. Zu horrenden Preisen werden Speedboat-Fahrten, Elefanten- und Pferdereiten, … angeboten. Auf das Elefantenreiten sollte man als Respekt zu diesen sensiblen Tieren unbedingt verzichten.

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Mehr über die grauen Riesen Indiens: https://meinlebeninindiendotblog.wordpress.com/2018/06/07/die-grauen-riesen/

Der Eravikulam National Park (15 km von Munnar entfernt) ist das Zuhause von der berühmten Niligri Thar Ziege. Leider wollte sich uns keine zeigen.

Wer sich vom indischen Alltagsstress erholen möchte und sich gerne in der Natur aufhält, für den ist Munnar und Umgebung genau das richtige Reiseziel. Ich fand es wunderschön!

5 Antworten

  1. Ich war 2011 in Munnar und hab es vor allem als laute Stadt in Erinnerung, zumindest am frühen Morgen: gegen 4 Uhr begann der Muezzin über Lautsprecher, danach der Hindutemel und danach die christliche Kirche! Beschallung von allen Seiten. Ab ca. 6:30 Uhr war wieder Ruhe.
    Aber die Teeplantagen sind echt schön dort, wir waren damals dort auch wandern.

      1. So ist das, ja. Ich habe eigentlich gemeint, dass die Richtung die Indien einschlägt, welche das auch immer sein möge, großen Einfluss auf den Rest der Welt hat. In Europa wird Indien nicht so wahr genommen wie China und das halte ich für kurzsichtig. Herzliche Grüße

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