Aus meinem Tagebuch vom Oktober 2007:
Suriyan sieht aus wie ein kleiner Prinz in seiner traditionellen indischen Kurta und der dicken Goldkette, die er von seinen Großeltern geschenkt bekommen hat.
In der Playschool feiern wir heute Vijayadasami, es ist der Tag des Neustarts. Eigentlich der ideale Zeitpunkt, um ein Geschäft zu gründen, eine Ausbildung anzufangen oder die Schule zu beginnen. An der Schule von Suriyan werden neue Kinder aufgenommen und alle Schüler dürfen an einer Segnung teilnehmen. Vijayadasami ist der zehnte und letzte Tag von Navaratri und in Tamil Nadu ist die Schirmherrin die Göttin Saraswati. Sie ist die Göttin des Wissens und der Künste. Wenn es um Lernen, Erziehung, Ausbildung und Kunst geht, ist sie die richtige Ansprechperson.
Im Unterrichtsraum haben die Lehrerinnen einen schönen Altar aufgebaut. Bilder von Saraswati und Ganesha stehen mit Blumengirlanden geschmückt darauf. Lord Ganesha darf an diesem Tag natürlich auch nicht fehlen, denn er beseitigt alle Hindernisse.
Am Boden sind farbige Rangoli gestreut. Suriyan darf seiner Playschool-Auntie auf den Schoss sitzen und in eine große, silberne Schüssel gefüllt mit Reis das heilige Zeichen OM schreiben. Bevor die Kinder beginnen zu schreiben, wird dieses Ritual durchgeführt.
Unser Sohn faltet vor dem Altar kurz seine Hände zum Gebet und danach bekommt er ein kleines Geschenk.
Für die Lehrerinnen haben wir Früchte und einen großzügigen Batzen mitgebracht, denn es ist auch ein Tag, um sich beim Guru (Lehrer) zu bedanken, ihn zu ehren und zu beschenken.
Mehr Informationen zu Navaratri findest du hier:
4 Antworten
Schöne Feste sind das. Du lebst offenbar mittendrin in den indischen Traditionen ….
Wenn man hier lebt, kommt man eigentlich gar nicht drumherum. LG aus Chennai Irene