Letzten Sonntag fuhren wir wiedermal zum Pallikondeswara Tempel in Surutapalli. Der Tempel liegt in Andhra Pradesh in der Nähe zum Bundesstaat Tamil Nadu und man erreicht ihn in rund zwei Autostunden von Chennai aus.
Die Gegend ist voller spannender Geschichten. Lord Brahma wollte hier in der Nähe seine Sünden mit einem Opferfeuer wieder gut machen und zu Shiva beten. Mitten im Urwald suchte er Feuerholz und wollte mit dem Arani-Holz ein Feuer entfachen. Doch aus dem Holz entsprang kein Feuer, sondern ein Fluss, der Arani-Fluss. Tatsächlich erschien Shiva und er fragte Brahma, was er für ihn tun könnte. Brahma bat Shiva, sich am Fluss Arani entlang den Menschen fünfmal zu offenbaren und zu zeigen. Shiva erfüllte ihm diesen Wunsch und so entstanden fünf Tempel am Arani-Fluss. Einer davon ist in Surutapalli.
Der Tempel ist etwas Besonderes in ganz Indien. Hier findet man den einzigen liegenden Shiva auf dem Schoss von Parvati und den einzigen Dakshinamurthy (ein Aspekt von Lord Shiva als Guru), der mit seiner Frau dargestellt ist. Auch das Prinzip von Pradosham soll hier entstanden sein. Pradosham ist die günstige Zeit, die zweimal im Monat stattfindet, um seine Sünden Lord Shiva zu übergeben. Immer am 13. Tag von jeder Fortnight (14 Tage), 1,5 Stunden vor und nach dem Sonnenuntergang herrscht eine besonders günstige Zeit um sich mit Lord Shiva zu verbinden und ihm die Sünden und Fehler zu übergeben.
Nachdem die Devas (Götter) und die Asuras (Dämonen) den Milchozean aufgerührt hatten, um den Nektar der Unsterblichkeit zu gewinnen, entstand auch das tödliche Gift Halahala. Um die Menschheit zu retten, trank Lord Shiva das Gift. Parvati hielt ihm jedoch die Kehle zu damit er es nicht runterschlucken konnte, das Gift stoppte in seinem Hals und färbte ihn blau.
Der Legende nach erreichte er ganz erschöpft und schwach Surutapalli. Hier lag er auf der Schoss seiner Frau Parvati und ruhte er sich aus. Die gesamte Götterwelt und viele Weise versammelten sich besorgt um den liegenden Shiva. Ganesha, Murugan mit seinen Frauen Valli und Deivanai, Vishnu, Brahma, Surya (Sonnengott), Chandra (Mondgott), Narada (Götterbote) und viele mehr standen um ihn herum und sorgten sich.
Ich finde diesen Tempel immer wieder schön und irgendwie kommt man hier zur Ruhe. Wir hatten einen wunderbaren Darshan und mit Sicherheit waren wir nicht zum letzten Mal in Surutapalli.