Von Ooty aus fuhren wir an 2 Tagen in die Ebene hinunter nach Masinagudi. Hier hat man die Möglichkeit, eine Safari zu machen. Die steile Straße mit 36 Haarnadelkurven dürfen nur noch Anwohner oder Fahrer mit spezieller Erlaubnis hinunterfahren, denn die Strecke ist sehr gefährlich und es gab in der Vergangenheit viele Unfälle.
Zum Glück war ein Bekannter dabei, der als Forest Ranger in Kotagiri arbeitet. So erhielten wir die Sondergenehmigung für die Fahrt. Eine abenteuerliche, aber sehr schöne Strecke. Es ist auch eine große Zeitersparnis, denn so braucht man nach Masinagudi nur 45 Minuten, während man auf der anderen Strecke, die aber auch sehr schön ist, 2,5–3 Stunden braucht. Hinauffahren ist für alle erlaubt.
In der Ebene gibt es 4 Nationalparks, die miteinander verbunden sind. Mudumalai, Bandipur, Wayanad und Nagarhole. Eine Straße führt direkt durchs Naturschutzgebiet, und auch hier kann man bereits viele Tiere sehen. Ehrlich gesagt, hatten wir die besten Tiersichtungen fast immer von der Straße aus. Einmal vor vielen Jahren sogar einen Tiger.
Auch hier braucht es neuerdings einen E-Pass, um mit einem Privatfahrzeug zu fahren. Angesichts der Gefahren, die das nächtliche Befahren dieser Straßen mit sich bringt, und zum Schutz der Tierwelt ist das Befahren dieser Straße von 21:00 bis 6:00 verboten.
Mudumalai- und Bandipur-Tigerreservat – Safari in Südindien
Das Mudumalai-Tigerreservat liegt im Nilgiris-Distrikt im Bundesstaat Tamil Nadu. Das über 688 km² große Schutzgebiet spielt eine wichtige Rolle als Teil des Nilgiris-Biosphärenreservats, das 1986 in Kraft trat.
Der Bandipur-Nationalpark liegt im Bundesstaat Karnataka und ist etwas größer (868,63 km²), auch dieser Park ist Teil des Biosphärenreservats. Bandipur war ursprünglich eigentlich das Jagdgebiet des Maharadschas von Mysore. Bereits 1931 schuf er ein 90 km² großes Schutzgebiet und nannte es den Venugopala Wildlife Park.

Das Bandipur-Tigerreservat wurde 1973 im Rahmen des Projekts Tiger gegründet, indem dem Venugopala Wildlife Park fast 800 km² hinzugefügt wurden.
Nach Angaben des Nationalparks Bandipur gab es im Jahr 1973, als das Projekt Tiger gestartet wurde, nur noch 12 Tiger in diesem Gebiet. 50 Jahre später wurden erfreulicherweise 173 Tiger gezählt. Bandipur beherbergt außerdem rund 200 Leoparden und über 3000 Elefanten.
Das Klima am Fuße der Nilgiri-Berge ist gemäßigt. Man unterscheidet zwischen drei Jahreszeiten: Dem Sommer (März bis Juni) mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 24°C und 34°C, der Monsunzeit (Juli bis September) mit mäßigem bis starkem Niederschlag und dem Winter (Oktober bis Februar) mit angenehmen Temperaturen von 11°C bis 26°C.
Das Reservat ist bewaldet und geprägt von hohen Gräsern, die gemeinhin als Elefantengras bezeichnet werden, Riesenbambus und wertvollen Holzarten wie Teak und Rosenholz.
Dieser abwechslungsreiche Lebensraum wird von einer Vielzahl von Tieren bewohnt, darunter Tiger, Elefanten, Indische Gaurs, Panther, Leoparden, Lippenbären, Sambar- und Axis-Hirsche, Muntjaks, Hirschferkel, Languren, Malabar-Riesenhörnchen, Wildhunde, Mungos, Rohrkatzen, Hyänen und viele mehr.

Es beherbergt eine große Vielfalt von über 260 Vogelarten. Acht Prozent der in Indien vorkommenden Vogelarten sind in Mudumalai und Bandipur zu finden. Dazu gehören seltene Vögel wie der Malabar-Grautoko, der Malabar-Schattentoko, die Malabar-Lachdrossel, der Froschmaul-Vogel und verschiedene Spechtarten. Nashornvögel spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Samen.
Für beide Nationalparks könnt ihr die Tickets online buchen. Passt auf, dass ihr die richtige Website benutzt, denn es gibt inzwischen viele Fake-Seiten. Hier die richtige Website für Bandipur. Da es viele Besucher gibt, lohnt es sich, die Safari einige Tage im Voraus zu buchen.
In Mudumalai haben wir die Tickets vor Ort gekauft. Sie wurden ab 14 Uhr ausgegeben. Ich empfehle euch unbedingt eine Jeep-Safari zu buchen. Das ist zwar teurer, aber mit dem großen Bus hat man weniger Chancen auf Tiersichtungen. Ausländische Gäste bezahlen wie immer bedeutend höhere Eintrittspreise.
Wir hatten in Bandipur bisher immer viel Glück mit Tiersichtungen und auch dieses Mal wurden wir nicht enttäuscht. Zwar zeigte sich kein Leopard oder Tiger, dafür wurden wir mit vielen Elefanten, Indische Gaurs, Hirschen, Wildschweinen und verschiedenen Vogelarten beglückt. Viele sind enttäuscht, wenn sie keinen Tiger oder Leoparden zu sehen bekommen, natürlich würde ich mich auch darüber freuen, aber auch die anderen Tiere sind toll.
Hier einige Impressionen von unseren Safaris. Alle Credits für die Bilder gehen an unseren Sohn Suriyan. Vielen Dank dafür!
























Hier mein alter Artikel zu Bandipur von 2019
Hier ein Artikel über den Mysore-Palast
Hier könnt ihr die Bilder auch auf Instagram ansehen.