Seit ich in Chennai lebe, besuche ich eigentlich jedes Jahr einmal die Bird Sanctuary in Vedanthangal.
Ich beobachte unglaublich gerne Vögel und Tiere. Bedauerlicherweise bin ich mit den indischen Vögeln noch lange nicht so vertraut wie mit den schweizerischen Piepmatzen. Es erstaunt mich immer wieder, dass die meisten Inder die Vogel- und Pflanzenwelt ihrer Heimat schlecht kennen.
Während ich stundenlang mit dem Feldstecher in Vedanthangal Vögel beobachten könnte, finden meine Männer dies schon nach kurzer Zeit langweilig.
Trotzdem kann ich einen Besuch in der Bird Sanctuary Vedanthangal empfehlen. Während den Wintermonaten November bis Februar kommen viele Zugvögel in das Vogelnaturschutzgebiet um zu brüten. Kolonien von Buntstörchen aus Sibirien, Graue Pelikane aus Australien, Löffler aus Burma, Ibisse aus Sri Lanka. Es ist wirklich eindrücklich wie Tausende von Vögel aus allen Herren Ländern jedes Jahr nach Vedanthangal finden. Man kann so viele Reiher-, Enten- und andere Vogelarten entdecken.
Vedanthangal Vogelnaturschutzgebiet
Die Bird Sanctuary ist in rund zwei Autostunden (75 km) von Chennai aus zu erreichen. Die beste Zeit die Vögel zu beobachten ist frühmorgens (6-8 Uhr) oder am späten Nachmittag (16-18 Uhr). Ich bevorzuge den frühen Morgen, da der Sonnenaufgang über dem See wunderschön ist.
Die Öffnungszeiten sind von 6:00-18:00 Uhr. Leider habe ich dieses Jahr Dezember 2019 feststellen müssen, dass nun andere Eintrittspreise für Ausländer gemacht wurden. Ausländische Besucher bezahlen für alles den 10-fachen Preis. Hier die aktuellen Preise Dezember 2019:
Indische Staatsanghörige | Ausländer | |
Erwachsene | INR 10/- | INR 100/- |
Kinder (5-12 Jahre) | INR 5/- | INR 50/- |
Fotokamera (Still camera) | INR 50/- | INR 500/- |
Handykamera (Cell camera) | INR 50/- | INR 500/- |
Videokamera (Handy camera) | INR 300/- | INR 3000/- |
Man sollte unbedingt gute Feldstecher mitbringen. Wenn es möglich ist, würde ich Sonn- und Feiertage meiden, ansonsten sieht man mehr Inder und Inderinnen als Vögel. Dieses kann ja durchaus auch reizvoll und interessant sein, aber wer den Vögeln zugetan ist und in Ruhe beobachten, den Aussichtsturm ohne Gedränge genießen und das unglaubliche Gezwitscher der Zugvögel hören möchte, der geht besser an einem Wochentag.
Die Sanctuary wird je nach Monsun und Wasserstand des Sees von den Zugvögeln besser oder schlechter besucht. 2006 hatte es kaum Wasser und dadurch auch wenige Vögel. Natürlich hat es auch immer Jahresvögel, die man beobachten kann. Bienenfresser, der indische Roller, der knallgelbe Pirol, auch eine Eule habe ich das letzte Mal entdeckt.
Meistens hat es auch immer Affenbanden in der Nähe, die sich inzwischen sehr an Menschen gewöhnt haben. Essbares wird oft geklaut! Einmal hatte ich im Außenfach meines Rucksacks eine Trinkflasche dabei. Die Affen hatten es regelrecht darauf abgesehen diese zu stibitzen. Es gab erst Ruhe als ich diese im Rucksack verstaut hatte.
Ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch!
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