In der Nähe des Goldenen Tempels liegt Jallianwala Bagh. Die heutige Gedenkstätte erinnert an das Massaker von Amritsar. Am 13. April 1919 ließ der britische Brigadegeneral Reginald Dyer hier friedlich demonstrierende Männer, Frauen und Kinder von einem Trupp Soldaten unbarmherzig niederschießen.
Friedlich und unbewaffnet protestierten die Menschen gegen den Rowlatt Act, den die Briten im März 1919 eingeführt hatten. Das Gesetz, das nach dem Richter Sir Sidney Rowlatt benannt ist, erlaubte es den Briten, jede tatverdächtige Person in Britisch-Indien ohne Gerichtsverfahren festzunehmen und einzusperren.
Da die Anlage ummauert war, konnte sie nur durch einen schmalen Weg erreicht werden. Zu entkommen, war unmöglich, da die enge Gasse durch die britischen Soldaten blockiert wurde. Viele sprangen in ihrer Verzweiflung in den Brunnen, denn es gab keinen Weg zu entkommen.
Nach offiziellen Angaben der Briten kamen dabei 379 Menschen ums Leben und 1200 wurden verletzt, darunter viele Frauen und Kinder. Andere schätzten die Zahl der Toten auf 1000. Viele der Patroneneinschüsse sind noch heute in den Ziegelmauern zu sehen.
Der Indische Nationalkongress kaufte daraufhin das Land für 565‘000 Rupien und errichtete eine Gedenkstätte mit Gartenanlage. In ganz Indien und auch im Ausland wurde dafür Spenden gesammelt.
Nach dem Massaker erschütterten heftige Proteste gegen die Kolonialmacht das Land. Der berühmte indische Dichter Tagore gab darauf sogar seine britische Ritterwürde zurück.
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Attari-Wagah-Border
Im Land der Sikhs- Aktion Bluestar
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