Willkommen auf meiner Website.
Tierarzt in Indien

Blutohr zum Zweiten – auf zum Tierarzt

Och, herrje – eines reiht sich ans andere. Erst eine Grippe, von der ich mich nur langsam erhole, kurz darauf eine allergische Reaktion, die meine Augen wie Luftkissen aufploppen ließ und kaum sehe ich wieder einigermaßen normal aus, entdecke ich am Freitag Abend, dass unsere kleine Hundedame wieder ein dickes Ohr hat. 

Vor einem Jahr haben wir das bereits mit dem rechten Ohr durchgemacht. Leider hatten wir trotz vielen Versuchen, das Blut mit einer Spritze zu entfernen, keinen Erfolg und Züttu musste sich schließlich operieren lassen. Dadurch bekam sie ein Schlappöhrchen, das nun runterhängt.

Zum Tierarzt in Indien
Züttu mit Schlappohr

Ein Blutohr ist bei Hunden scheinbar recht häufig. Durch eine Ohreninfektion kann es sein, dass sich Blut im Ohr ansammelt, was sehr schmerzhaft ist.  

Am Samstag Morgen bin ich gefordert. Mein Liebster ist geschäftlich unterwegs und abwesend. Ich habe einige gebuchte Unterrichtsstunden und habe nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung. 

Etwas gestresst organisiere ich einen Fahrer, suche ein altes Handtuch hervor, lege einige Plastiksäcke und eine Rolle WC-Papier bereit und erinnere mich glücklicherweise an den Anti-Kratz-Kragen, den wir letztes Jahr gekauft haben. Mit Züttu zum Tierarzt zu fahren, ist eine Mission, die Tom Cruise definitiv alt aussehen lassen würde. Denn Züttu und Auto fahren ist quasi eine Mission Impossible oder wenigstens eine Kotz-Challenge im XXL-Format. Meine Motivation hält sich also in Grenzen. Ich hieve das arme Tierchen ins Auto, schicke dem Fahrer den Ortslink über WhatsApp und wir fahren los. 

Züttu ist von ihrem IQ her nicht grad eine Puddel-Dame, aber natürlich schnallt sie sofort, wohin wir fahren. Nach 5 Minuten zittern und alles voll speicheln, geht es los. Ich bin bereit und versuche die Kotze mit dem Plastiksack aufzufangen. Das gelingt einigermaßen, aber für die zweite Ladung, die kurz darauf erfolgt, bin ich zu langsam. Das WC-Papier kommt zum Einsatz und ich gebe mein Bestes, um die Kotze vom Handtuch und vom Boden aufzuputzen. 

Nach langen 40 Minuten erreichen wir schließlich die Praxis. Glücklicherweise bin ich die zweite Kundin. Vor mir ist nur ein Mann mit einer miauenden Katze. 

Es ist die gleiche nette junge Tierärztin wie das letzte Mal. Doch Züttu macht nicht so kooperativ mit. Obwohl sie das Ohr mit einer schmerzbetäubenden Salbe eingestrichen hat, schreit unser Liebling auf, wenn die Tierärztin versucht die Nadel zu setzen. Es klappt nicht und wir müssen auf den Hundehalte-Assistent warten. Schließlich gelingt das Vorhaben und fast 2 Spritzen voller Blut werden aus dem Ohr gezogen.

Danach folgt ein schicker Verband, der Züttu in eine Mumie verwandelt. Nachdem ich 500 Rupien (5.50 Euro) bezahlt habe, verlassen wir erleichtert die Praxis. Die Rückfahrt steht an. Zuerst scheint Züttu etwas ruhiger, aber nach 10 Minuten geht die Kotzerei wieder los. Diesmal bin ich bereit und kann die Kotze erfolgreich auffangen. Yeah! Mission erfolgreich beendet. 

Zum Tierarzt in Indien
Unser armer Züttu mit Mumienverband und Halskrause. Poor girl!

Nun heißt es 3 Tage warten. Warten darauf, dass alles gut heilt und vor allem darauf, dass sich das Ohr nicht wieder erneut mit Blut füllt. Dies ist leider oft der Fall. 

Also drückt der kleinen Hundedame die Daumen!

6 Antworten

    1. Ja, sie ist etwas down. Dieser doofe Kragen findet sie definitiv nicht gut. Ja, der Name Züttu hat wirklich nichts mit Indien zu tun. Das ist ein berndeutsches Mitbringsel. Die Bedeutung zu erklären ist auch etwas Schwierig, ich kenne kein Wort dafür im Hochdeutschen. Ein Züttu ist ein etwas unbeholfenes, hilfloses, liebes und gutherziges „Wesen“. Oft sagt man, wenn man krank ist: „Oh, du arme Züttu.” Als wir sie aufgenommen haben, war sie voller Zecken und ziemlich verwahrlost.
      Liebe Grüße nach Berlin Irène

Eine Antwort hinterlassen